Bei den politischen Vertretern im Gebiet der EUREGIO EGRENSIS herrscht große Erleichterung über die mittlerweile niedrigen Inzidenzwerte und die damit verbundenen Schritte zur Grenzöffnung zwischen Deutschland und Tschechien. Die Kommunalpolitiker aus Bayern, Böhmen sowie Sachsen und Thüringen zeigten sich bei einer Online-Sitzung des Gemeinsamen Präsidiums optimistisch, dass sich die Lage weiterhin entspannt.

Bürgermeister Patrik Pizinger aus Chodov, Bezirksrat in der Karlsbader Region und der amtierende Präsident der Gesamt-EUREGIO, zeigte sich zuversichtlich, dass man sich in naher Zukunft wieder persönlich treffen könne. Auch die Impfquote in Tschechien nehme permanent zu.

Landrat Peter Berek aus Wunsiedel, Präsident der bayerischen EUREGIO-Arbeitsgemeinschaft, wies darauf hin, dass in den vergangenen Tagen die Inzidenzen in den Landkreisen der EUREGIO zwischen Null und 30 lagen. Diese positive Entwicklung habe Schritt für Schritt zur Öffnung der Grenzen geführt. Der Verweis auf den Nachholbedarf nach dem Neustart bei den touristischen und kulturellen Einrichtungen in der Region war vor allem dem Landrat des Vogtlandkreises und Präsidenten der sächsisch-thüringischen Arbeitsgemeinschaft, Rolf Keil, ein großes Anliegen.

Der Landrat des thüringischen Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, betonte, dass nach über einem Jahr großer Anspannung bei den grenzüberschreitenden Beziehungen nun wieder mehr Zuversicht angezeigt sei. Er erinnerte noch einmal an die gute Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Behörden in den vergangenen Monaten.

Erfolgsgeschichte mit Zukunft: 20 Jahre EgroNet 

Die vier Grenzgebiete der Euregio Egrensis von Sachsen, Böhmen, Thüringen und Bayern sind seit 20 Jahren durch das EgroNet einfach und kostengünstig miteinander verkoppelt. Der erste Zug war am 28. Mai 2000 über die Behelfsbrücke von Klingenthal nach Graslitz (Tschechien) gerollt. Dieses denkwürdigen Tages erinnerte man am 14. Oktober 2020 zur Geburtstagskonferenz und 17. EgroNet-Mitgliederversammlung. Coronabedingt pendelte die Zusammenkunft teilweise online gleichermaßen über sämtliche Grenzen hinweg. Die beteiligten Verkehrsunternehmen und 15 Kooperationspartner zogen zufrieden Bilanz:

Das regionenübergreifende Nahverkehrssystem bietet Reisenden heute 464 regionale Buslinien, 187 Stadtbuslinien und Straßenbahnen sowie 42 Eisenbahnstrecken. EgroNet bedient 7.334 Haltestellen und jeder Fahrgast kann im EgroNet-Gebiet zwischen Bahn, Bus und Straßenbahn beliebig umsteigen. Allein im 20sten Jahr des Bestehens haben 52.840 Nutzer ein EgroNet-Ticket in einer der über 120 Agenturen gekauft. Mit dem Verknüpfen öffentlichen Nahverkehrs und Tourismus fördert das EgroNet das Zusammenwachsen im Vierländereck Euregio Egrensis.

Landrat Rolf Keil brachte es in seiner Rolle als EgroNet-Vorsitzender auf den Punkt: „Wenn Menschen aus verschiedenen Regionen verschiedene Sprachen sprechen und sich dennoch gut verstehen, dann sind 20 Jahre eine große Leistung! Das EgroNet ist erwachsen und kräftig geworden. Ich finde, das ist ein Grund zur Freude und es gilt der Dank all jenen Visionären, die an solch ein großes Projekt geglaubt haben und es auf den Weg brachten.“

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Bild: Vom Konferenzraum des Verkehrsverbundes Vogtland schickten die EgroNet-Verantwortlichen Rolf Keil (5. von rechts) und Michael Barth (links) zusammen mit einigen Mitstreitern herzliche Grüße aus Auerbach nach Tschechien. Foto: Verkehrsverbund Vogtland